Finstersee

Die im Dunkeln sieht man nicht.

Jakob von Werdenberg steht am Beginn einer vielversprechenden politischen Karriere und besitzt alles, was sich ein Mann wünschen kann: Er ist glücklich verheiratet, charismatisch, gutaussehend, smart. Doch plötzlich wendet sich das Blatt. Er wird überfallen und bedroht, die Polizei findet Kokain in seinem Wagen, Bilder von ihm und einem mysteriösen Edel-Callgirl tauchen auf. Dann wird seine Ehefrau entführt, es geschieht ein Mord... und die Jagd auf einen Schatten beginnt, der sein Leben zerstören will. 

Leseprobe

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Pressestimmen

"Ein rundum gelungenes Debut. Finstersee hat alles, was einen guten Kriminalroman ausmacht, und man schafft es kaum, das Buch aus der Hand zu legen. Auf über 400 Seiten bricht die Spannung kein einziges Mal ein, der Leser wird Zeuge einer fast atemlosen Jagd auf von Werdenberg und wie sich das Netz um ihn immer enger zuzieht."

Karin Pfister, Sankt Galler Tagblatt, 27.12.2013

 

"Ein fesselndes Buch, das mehrere Genres kombiniert und nicht nur Sittengemälde, sondern auch Thriller und Romanze sowie Psychogramm eines Mörder ist."                  Tilmann P. Gangloff, SÜDKURIER, 9.11.2013

 

"Ein Thriller, der unter die Haut geht. Packend erzählt und psychologisch vielschichtig."                                              Schwarzwälder Bote, 4.11.2013

 

"Ein perfekt inszenierter Thriller."             Singener Wochenblatt, 19.4.2014

 

"Ganz große Krimi-Erzählkunst."

Klaus Beurer, Morys Hofbuchhandlung, auf youtube am 25.2.2014

Galerie zu `Finstersee´

Zur Recherche suche ich die Schauplätze meiner Romane auf und fotografiere sie. Die Orte inspirieren mich. Ich fahre mit bestimmten Ideen hin und komme mit anderen zurück. Während des Schreibens schaue ich mir die Fotoserien an. Mir geht es nicht um absolute Detailgenauigkeit, aber die Ortsbeschreibungen sollen stimmen - in einem impressionistischen Sinn...

 

Wer Finstersee gelesen hat, mag sich vielleicht einige der Schauplätze in ihrer fotografischen Wirklichkeit ansehen. Nicht immer stimmen Tages- und Jahreszeit, und die Bilder sind zu Recherchezwecken, nicht aus ästhetischen Gründen entstanden...

 

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Hintergründe

Neben Orten und Alltagssituationen sind es Menschen und Themen, die mich zum Schreiben inspirieren. Der Anfang von Finstersee war eine Fahrt auf der Schwarzwald-Hochstraße an einem herrlichen Oktoberabend. Dort entstand die Idee zum ersten Kapitel, in dem ein Mann auf einem einsamen Parkplatz die herrliche Aussicht genießt und sein Auto offen stehen lässt... Und plötzlich fährt es weg...

 

Aber wer ist der Mann, dem das passiert?

 

Als ich damals mit dem Schreiben begann, war die Guttenberg-Affäre gerade auf ihrem Höhepunkt. Den Skandal habe ich intensiv verfolgt; morgens nach dem Aufstehen habe ich auf Spiegel online zuallererst die Neuigkeiten zum Fall des damaligen Bundesverteidigungsministers gelesen. Etwas später begann die Wulff-Affäre, und sie hat mich ähnlich ergriffen. Der Fall Barschel kam mir in den Sinn, den ich - damals noch als Schüler - aufmerksam mitverfolgt habe.

 

Mehrere Dinge haben mich so fasziniert. Zum einen die Persönlichkeiten dieser einerseits so klugen, rhetorisch gewandten und entscheidungs-starken Männer. Was sind das für Menschen, die sich so total der Öffentlichkeit ausliefern? Die einerseits nach öffentlicher Anerkennung lechzen, die Menschen dann aber so frech belügen? Was treibt sie an? Inwieweit geht es um politische Ziele? Inwieweit ist es ein starker, vielleicht krankhafter Ehrgeiz? Handelt es sich um narzisstische Persönlichkeiten? Und wenn ja - was genau heißt Narzissmus? Wie entsteht diese Persönlichkeitsstörung?

 

Neben Barschel, Wulff und Guttenberg hat mich noch eine historische Persönlichkeit inspiriert. Beruflich habe ich mich damals mit Joseph Süß Oppenheimer beschäftigt, einem sogenannten Hofjuden, der im frühen 18. Jahr-hundert im Dienst des württembergischen Herzogs stand. Er ist das historische Vorbild für Feuchtwangers Jud Süß wie für den gleichnamigen antisemitischen NS-Propagan-dafilm. Hochintelligent und von einem starken Ehrgeiz getrieben, ist Joseph Süß für mich eine so beeindruk-kende wie innovative, ambivalente, ja schillernde Persönlichkeit - die übrigens mit dem Zerrbild in Veit Harlans Hetzfilm wenig zu tun hat.

 

Die Fälle Barschel, Wulff, Guttenberg und Süß sind Tragödien Shakespeare´schen Ausmaßes. Ein tieferer Fall aus größeren Höhen ist kaum vorstellbar. Und an der Tiefe des Sturzes tragen die Medien große Verantwor-tung. Das war schon zur Zeit Joseph Süß Oppenheimers der Fall. Wie die Beziehung Politik-Medien funktioniert und wie aus Aufklärern plötzlich Hyänen werden können - auch dieses Thema spielt in Finstersee eine Rolle. 

 

Und dann gibt es noch eine weitere Frage, die mich seit der Schulzeit beschäftigt: Inwieweit sind wir Menschen frei? Das heißt: Wie sehr können wir unser Leben durch eigene Entscheidungen und Handlungen steuern? Anhand des Jungen in den kursiv gedruckten Kapiteln bin ich dieser Frage nachgegangen. Welche Spielräume hat ein Mensch, der seine ersten Lebensjahre unter schlechtest-möglichen Bedingungen verlebt? Hat er die Chance auf Glück? Kann er frei entscheiden? - In Finstersee habe ich nach Antworten gesucht.

 

Folgende Bücher haben mir bei meinen Recherchen am meisten geholfen:

 

Wolfram Baentsch, Der Doppelmord an Uwe Barschel. Die Fakten und Hintergründe, Herbig-Verlag 2006.

 

Hellmut Haasis, Joseph Süß Oppenheimer, genannt Jud Süß. Finanzier, Freidenker, Justizopfer, Rowohlt-Verlag 1998.

 

Oliver Lepsius & Reinhart Meyer-Kalkus, Inszenierung als Beruf. Der Fall Guttenberg, Suhrkamp-Verlag 2011.

 

Eckart Lohse & Markus Wehner, Guttenberg. Biografie, Droemer-Verlag 2011.

 

Peter Röhr, Narzissmus. Das innere Gefängnis, dtv-Verlag 2005.

 

Heinrich Wille, Ein Mord, der keiner sein durfte: Der Fall Uwe Barschel und die Grenzen des Rechtsstaats, Rotpunktverlag 2012.

 

Hans-Jürgen Wirth, Narzissmus und Macht. Zur Psychoanalyse seelischer Störungen in der Politik, Pychosozial-Verlag 2011.