Flammensee

Wen der See ruft.

Vor drei Jahren verschwand am Bodensee der sechsjährige Tim. Damals fiel der Verdacht auf Katharina Mink, die Mutter des Jungen. Als jetzt die gleichaltrige Martha verschwindet, ist Katharina die letzte, die das Mädchen lebend gesehen hat. Während die Polizei auf die Spur eines rätselhaften Mannes gerät, ermittelt Privatdetektiv Martin Schwarz im Kreis der Familien. Dort stößt er auf ungeahnte Verstrickungen und Abgründe - und ein verstörendes Geheimnnis...  

Leseprobe

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Pressestimmen

"Abgründig. Aber auch erotisch, tragisch, facettenreich, voller Überraschungen; und vor allem spannend. Matthias Moor ist mit Flammensee erneut ein großartiger Bodenseekrimi gelungen."

Tilmann P. Gangloff, Südkurier, 5.11.2014

 

"Sehr spannende Unterhaltungslektüre mit der nötigen Portion Liebe zur Realität und Psychodramatik. Was Matthias Moor auszeichnet, ist seine Sorgfalt bei der Recherche. Der Autor kennt sich nicht nur mit Originalschauplätzen aus,  sondern spricht auch mit denen, deren Rollen er in seinen Geschichten verarbeitet. Er schreibt Regio-Krimis, die das Lesen lohnen."                     

Ralf Schäfer, Schwäbische Zeitung, 28.2.2015

 

"Und immer wieder forciert Matthias Moor das Tempo der Handlung, indem er Action-Elemente wie Hubschraubereinsätze und Verfolgungsjagden bis hin zum fulminanten Showdown auf dem abendlichen See einstreut. Das alles ist flott-faszinierend beschrieben und hebt sich kunstvoll von den feinen Landschaftsbeschreibungen und einfühlsamen Charakterisierungen der handelnden Personen ab. Was zeigt: Moor kann beides – Literatur und Action. Also nicht nur ein packender Psychokrimi, nicht nur eine Liebeserklärung an den Bodensee, sondern auch ein Lesespaß auf fast 400 prallen Seiten – und das ist nicht zu viel des Lobes."

                                                                       Seemoz-Magazin, 17.11.2014

 

"Flammensee ist ein von der ersten bis zur letzten Seite spannendes Buch. Absolute Leseempfehlung!"

Dr. Christine Bertl-Anker, Buchhandlung Die Quelle in Feldkirch.

 

"Intelligente Unterhaltung mit hohem Spannungsniveau und viel Lokalkolorit!"                      

Buchhandlung Gessler 1862 in Friedrichshafen.

Hintergründe

Im Jahr 2007 saß ich mit meiner Frau und unserer dreijährigen Tochter in einem Pub in England. Eine ältere Dame am Nachbartisch beäugte uns skeptisch. Als sich eine Bekannte zu ihr an den Tisch setzte, raunte diese der Ankommenden zu: "Over there, she looks like our Maddie!"

 

Our Maddie! - Wenige Wochen zuvor war Madelaine McCann aus einer Hotelanlage in Portugal verschwunden. Maddie war so alt wie unsere Tochter und ihr Gesicht auf den Titelseiten wie Fernsehschirmen allgegenwärtig. Das britische Ehepaar McCann hatte es vermocht, das Verschwinden des Kindes ins Bewusstsein einer weltweiten Öffentlichkeit zu rücken.

 

Nach dieser Begebenheit im Pub begann auch ich mich mit dem Fall Maddie zu beschäftigen. In vielerlei Hinsicht ist er ungaublich: Wie aus einem Vermisstenfall ein globales PR- und Medienereignis wird; wie die Suche nach dem Kind trotz größter internationaler Anstrengungen erfolglos und der Fall ein grausames Rätsel bleibt; wie plötzlich die Eltern in den Fokus der Ermittlungen geraten und zahlreiche Indizien ihre Verstrickung in den Fall nahelegen; wie sich in wenigen Wochen weltweites Mitgefühl in Hass und Zorn verwandelt; wie sogenannte Experten, welche nie mit den Eltern gesprochen haben, Urteile sprechen und vorgeben, die Wahrheit zu kennen... - Only truth is stranger than fiction!

 

Je mehr ich zu diesem und weiteren Vermisstenfällen recherchierte - allein zu den Fällen McCann und Mirco gibt es eine fast unüberschaubare Fülle an Büchern, Websites, Talkshows, Zeitungsberichten und Dokumentationen -, umso mehr Fragen stellten sich mir, die weit über die Einzelfälle hinausweisen.

 

Was muss es für Eltern bedeuten, wenn ihr Kind spurlos verschwindet? Welche Folgen hat dies für ihre Beziehung? Was heißt elterliche Verantwortung? Wann vernachlässigen Eltern ihr Kind, wann erdrücken sie es mit zuviel Fürsorge? Was geht in Eltern vor, wenn sie plötzlich selbst in den Fokus der Ermittlungen und Medien geraten? Ist es möglich, die Hilfe der Medien in Anspruch zu nehmen, ohne ihr Spielball zu werden? Diesen Fragen wollte ich in Flammensee nachgehen.

 

 *

 

Wir leben in wilden Zeiten. Die Welt verändert sich immer schneller, und der Druck auf jeden einzelnen von uns steigt. Als Kinder einer globalen Leistungsgesellschaft werden wir dazu erzogen, uns hohe Ziele zu setzen. Wenn wir scheitern, fängt uns kein Himmel mehr auf. Es geht darum, stark, rational und effizient zu sein, alles aus sich herauszuholen, denn die Welt rückt zusammen und die Zahl der Konkurrenten steigt. Self-monitoring und Selbstoptimierung sind Zauberwörter unserer Zeit.

 

Doch wann ist der Punkt erreicht, wo wir unsere Kräfte überdehnen? Wie wirken sich die hohen Anforderungen auf die Menschen aus? Was bedeuten sie für uns selbst, unsere Partner, unsere Kinder? - Auch diese Fragen haben mich zum Schreiben von Flammensee animiert.

 

*

 

Besonders die folgenden Bücher haben mir bei den Recherchen geholfen.

 

Zum Themenbereich `Vermisstenfälle´:

 

Goncalo Amaral, Maddie - die Wahrheit über die Lüge, Argo-Verlag 2009.

Kate McCann, Das Verschwinden unserer Tochter und die langjährige Suche nach ihr, Bastei-Lübbe 2011.

Daniela Prousa, Analyse des Vermisstenfalls Madelaine McCann, WIKU-Wissenschaftsverlag 2010.

Sandra & Reinhard Schlitter mit Christoph Fasel, Mirco. Verlieren. Verzweifeln. Verzeihen, Adeo-Verlag 2012.

 

Die Ermittlungen bei Vermisstenfällen sind - nicht zuletzt aufgrund des großen medialen Interesses - komplex und faszinierend. Sehr instruktiv waren für mich neben den Gesprächen mit Bernd Schmidt vom Polizeipräsidium Konstanz: 

 

Ingo Thiel, SOKO im Einsatz. Der Fall Mirco und weitere brisante Kriminalgeschichten, Ullstein-Verlag 2012.

Axel Petermann, Auf der Spur des Bösen. Ein Profiler berichtet, Ullstein-Verlag 2010.

Axel Petermann, Im Angesicht des Bösen. Ungewöhnliche Fallberichte eines Profilers, Rowohlt-Verlag 2012.

Nahlah Saimeh, Jeder kann zum Mörder werden. Wahre Fälle einer forensischen Psychiaterin, Piper-Verlag 2012.

 

Zum Themenbereich Pädosexualität:

 

Claudia Berker & Hans-Martin Grosse-Oetringhaus (Hg.), Getäuscht, verkauft, missbraucht. Reportagen und Hintergründe zum weltweiten Kinderhandel, Rotpunktverlag 2003.

Claudia Bundschuh, Pädosexualität. Entstehungsbedingungen und Erscheinungsformen, Leske & Budrich 2001.

Adolf Gallwitz & Manfred Paulus, Pädokriminalität weltweit. Sexueller Missbrauch, Kinderhandel, Kinderprostitution und Kinderpornographie, Verlag deutsche Polizeiliteratur 2009.

Michael C. Seto, Pedophelia and sexual offending against children. Theory, assessment and intervention, American Psychological Association 2008.

 

Zum Themenbereich Schizophrenie:

 

Asmus Finzen, Schizophrenie. Die Krankheit verstehen, behandeln, bewältigen, Psychiatrie-Verlag 2011.

Renate Klöppel, Die Schattenseite des Mondes. Ein Leben mit Schizophrenie, Rowohlt-Verlag 2004.

Lori Schiller & Amanda Bennett, The quiet room. A journey out of the torment of madness, Warner Books 1994.